Bodyshaming – Warum es der größte Scheiß ist und was du dagegen tun kannst
In diesem Beitrag erfährst was für schlimme Folgen Bodyshaming für Betroffene hat und warum wir aufhören sollten Menschen nach ihrem äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen.
1. Was ist Bodyshaming?
Bodyshaming bezeichnet jede Form der Diskriminierung einer Person aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes. Ganz egal ob groß, klein, dick, dünn oder Menschen mit einer Behinderung. Bodyshaming ist immer dann der Fall, wenn eine Person nicht dem vorherrschenden Schönheitsideal entspricht und deswegen abgewertet wird. Auch wenn sich Bodyshaming grundsätzlich gegen jede Person richten kann, sind es vor allem übergewichtige Personen, die hiervon betroffen sind.
Bodyshaming kann auf ganz unterschiedliche Arten passieren. Auch ein „gut gemeinter Ratschlag“ kann nichts anderes als Bodyshaming sein. Hier gilt es aber auch abzuwägen, denn oft wollen Freunde und Verwandte zwar einfach nur helfen. Drücken sich dabei aber unglücklich aus. Der Ton macht letzten Endes die Musik. Hier gilt es zu lernen für dich selbst einzustehen. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Genauso schlimm ist das Bodyshaming hinter dem Rücken einer Person. Besonders übergewichtige Menschen bekommen das oft zu spüren. Und das nicht nur, weil die lästernden Menschen dies oft auffälliger tun, als sie glauben. Auch in Studien wurde nachgewiesen, dass Personen die dem allgemeinen Schönheitsideal (groß und sportlich schlank) entsprechen sogar bessere Berufschancen haben als solche, die davon abweichen.
Die negativen Einflüsse der Außenwelt führen oft sogar dazu, dass die diskriminierte Person irgendwann beginnt sich selbst schlecht zu reden. Das ist nur eine von vielen Folgen die Bodyshaming haben kann. Dazu erfährst du gleich unter Punkt 3 noch mehr.
2. Bodyshaming in den Medien
Bodyshaming ist vor allem durch die klassischen Medien und Social Media geprägt. Besonders hart sind dabei die sogenannten Lifestyle- und Frauen Magazine, auf deren Titelseiten Stars am Strand in unvorteilhaften Posen abgelichtet und mit kritischen Schlagzeilen betitelt werden und die immer wieder neue ungesunde Crash Diäten promoten.
Gleichzeitig werden scheinbar perfekte Körper von professionellen und mit Photoshop bearbeiteten Models gezeigt. Das vermittelt zum einen ein völlig unrealistisches Bild und sorgt zum anderen dafür, dass Bodyshaming legitimiert wird.
Aber auch auf den Social Media Kanälen wie Instagram, TikTok und co. wird ein großer Beitrag dazu geleistet. Zum einen weil Influencer, die wissen wie sie sich auf Bildern perfekt in Pose bringen müssen unrealistische Bilder zeigen. Und zum anderen, weil die Apps eine riesige Auswahl an Filtern ermöglichen, die teilweise so subtil funktionieren, dass sie kaum jemand erkennt.
Aber das ist nicht alles. Bodyshaming kann sich auch gegen Influencer richten. Ein Beispiel hierfür ist die Fitness-Influencerin Sophia Thiel. Sie war viele Jahre für ihren Makellosen sportlichen Körper bekannt. Doch da sie selbst von Natur aus nicht die Veranlagung hat einen besonders niedrigen Körperfettanteil zu haben, war es immer eine starke Belastung für sie diese Figur zu halten.
Wenn sie mal ein paar Gramm zunahm und ihr Sixpack nicht mehr so perfekt sichtbar war, bekam sie gleich Gegenwind aus ihrer eigenen Community. Letzten Endes führte es dazu, dass sie sich für mehrere Jahre aus dem Business zurückzog. Erst seit Anfang 2021 ist sie zurück. Ihre Figur hat sich deutlich verändert. Und damit dürfte sie deutlich näher am Durchschnitt der Bevölkerung liegen, als zuvor.
3. Folgen von Bodyshaming
Wer unter Bodyshaming leidet hat es oft nicht leicht. Langfristig kann Bodyshaming sogar zu psychischen Erkrankungen führen. Selbstzweifel und ein verringertes Selbstbewusstsein sind nur die Spitze des Eisberges.
Es kann passieren, dass sich die Betroffenen selbst in ihrer Lebensqualität einschränken und nicht mehr an bestimmten Freizeitaktivitäten teilnehmen, wie beispielsweise Schwimmen oder andere Aktivtäten, bei denen sie ihren Körper zeigen würden.
Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen bis hin zur sozialen Isolation und auch Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie können hierdurch ausgelöst werden.
Eine andere auf den ersten Blick nicht gleich sichtbare Folge kann auch ein übertriebener Körperkult sein. Personen, die krankhaft versuchen jedes Gramm Fett an ihrem Körper loszuwerden und dafür sogar bereit sind sich unters Messer zu legen, haben eine sogenannte Fettphobie entwickelt.
4. Warum Bodyshaming der größte Scheiß ist
Wir wollen es hier noch einmal betonen. Bodyshaming ist der größte scheiß. Niemand sollte aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes diskriminiert werden. Wir sind der Meinung, dass generell niemand einen anderen Menschen diskriminieren sollte. Aber da es hier ums Bodyshaming geht wollen wir bei dem Thema bleiben.
Vor allem übergewichtigen Menschen wird oft vorgeworfen, dass sie einfach nur zu faul sind, um abzunehmen. Und auch wenn wir davon überzeugt sind, dass gesund Abnehmen in der Theorie „einfach“ durch ein Kaloriendefizit zustande kommt, wissen wir, dass es in der Praxis nicht zu einfach ist.
Nur weil es dir leicht fällt auf Essen zu verzichten und regelmäßig Sport zu machen, muss das nicht zwangsläufig bei jeder anderen Person genauso sein. Jeder Mensch ist anders. Hat andere Verhaltensmuster und eine andere Genetik. Manche Menschen nehmen schneller durch Kohlenhydrate, andere durch Fett zu. Wieder andere überhaupt nicht, egal was und wie viel sie essen.
Wenn du also mit einer Person sprichst, behalte immer im Hinterkopf, dass du nicht in ihren Schuhen steckst. Wir glauben fest daran, dass Empathie eine der wichtigsten Eigenschaften ist, um auf andere Menschen zuzugehen. Wie du gegen Bodyshaming vorgehen kannst, erfährst du jetzt.
5. Der Kampf gegen Bodyshaming
Um Bodyshaming den Kampf anzusagen, hat sich bereits seit einigen Jahren die Body Positivity Bewegung stark gemacht. Auch diese findet in den sozialen Medien immer mehr Anhänger*innen.
Hier geht es darum sich von unrealistischen Schönheitsidealen zu lösen und ein positives Selbstbild zu entwickeln. Ganz egal wie dein Körper aussieht. Mehr zu dieser Bewegung beschreiben wir in einem extra Beitrag:
Aber was kannst du selbst gegen Bodyshaming tun? Egal ob du persönlich betroffen bist oder dich unter Leuten befindest, die Bodyshaming betreiben, du kannst und solltest reagieren. Folgendes kannst du tun:
Als Betroffene*r
- Weise Personen in ihre Schranken
- Lasse dir nicht alles gefallen
- Such dir Gleichgesinnte
- Entferne Bodyshamer*innen aus deinem Umfeld
- Vermeide Medien und Kanäle, die dir ein schlechtes Gefühl vermitteln
Als Zuschauer*in
- Frage sie, warum sie das tun
- Mach die Menschen aufmerksam auf ihren Bullshit
- Erkläre ihnen die negativen Folgen von Bodyshaming
- Setze dich aktiv für die betroffene Person ein
Wenn du nur einen Ratschlag geben möchtest
- Verkneif dir ungefragte Ratschläge.
- Frage die Person lieber ob sie einen Ratschlag überhaupt möchte.
- Höre der betroffenen Person vor allem zu.
- Oft kennen sie deine Tipps schon.
- Wenn sich die Person wohl fühlt, braucht sie keinen Ratschlag von dir.
Es gibt auch manche Unternehmen, die sich für ein realistischeres Körperbild in den Medien einsetzen und damit Bodyshaming den Kampf ansagen. Das wohl bekannteste Unternehmen hierfür dürfte die Firma Dove sein.
Erst dieses Jahr setzte Dove mit der #BodyLove Kampagne ein klares Zeichen gegen Bodyshaming. Den Clip zur Kampagne findest du hier:
6. Embrace – Eine Doku gegen Bodyshaming
In dieser Doku geht es darum wie sehr unser Körperbild von äußeren Umständen beeinflusst wird und wie du eine positivere Beziehung zu deinem Körper aufbauen kannst.
Du findest hier einmal den Trailer und darunter einen Affiliate Link zu Amazon. Wenn du dir die Doku über diesen Link ansiehst, ändert sich für dich nichts. Wir erhalten lediglich eine kleine Provision. Du hifst uns damit diese Plattform weiter zu betreiben.