Antriebslosigkeit überwinden: So schaffst du es!
Keine Lust auf gar nix? Keine Sorge, du bist nicht allein. Wie du das Phänomen Antriebslosigkeit überwindest und warum es überhaupt soweit kommt.
1. Antriebslosigkeit: Grund zur Sorge oder psychisches Problem?
Du hast keine Lust auf gar nichts? Neues zu beginnen oder offene Projekte durchzuziehen, fällt dir schwer? Und im Gym an deine Grenzen oder überhaupt erst zum Training gehen, ist eine echte Herausforderung? Dann durchläufst du vermutlich eine Phase der Antriebslosigkeit.
Was ist Antriebslosigkeit? Antriebslosigkeit ist ein andauernder Mangel an Motivation und Energie. Fehlender Eigenantrieb und Passivität kennzeichnen dein Verhalten.
Gelegentliche Phasen der Antriebslosigkeit sind ganz normal. Sei es im Kontext von Herbstblues oder Winterblues, wenn du eine anstrengende Phase hinter dir hast oder wenn einfach alles mal nicht nach Plan läuft. Meist kommst du aus diesen Phasen selbst wieder hinaus.
Echte Antriebslosigkeit dauert länger als ca. 2–3 Wochen und ist intensiver, als temporäre Phasen der Energielosigkeit. Bei echter Antriebslosigkeit kannst du dich zu nichts aufraffen, fühlst dich lethargisch und prokrastinierst, ohne dass es einen offensichtlichen Grund gibt.
Antriebslosigkeit ist auch ein anerkanntes medizinisches Problem. Angefangen bei leichter Antriebslosigkeit bis zur Antriebssperre unterscheiden medizinische Fachkräfte verschiedene Ausprägungen.
Fühlst du dich hilflos, kannst dich an deine letzte fröhliche und motivierte Phase kaum erinnern oder lässt jede neue Aufgabe nach der initialen Begeisterung links liegen, um wieder in deine Antriebslosigkeit zu verfallen, suche dir immer professionelle Hilfe. Dein Hausarzt ist deine erste Anlaufstelle.
Um leichte Antriebslosigkeit selbst zu überwinden und Schlimmeres zu vermeiden, heißt es jetzt: genau hinschauen, auf Ursachenforschung gehen und Wege zurück zur Motivation, Energie und Lebensfreude zu finden.
2. Antriebslosigkeit: Symptome auf einen Blick
Nicht jede Phase, in der du dich antriebslos fühlst, ist Grund zur Sorge. Häufen sich bestimmte Symptome, ist es dennoch sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, wenn du dich nicht selbst innerhalb von 2–3 Wochen wieder für etwas begeistern kannst.
Antriebsstörungen haben vielfältige Symptome. Alles bestimmender Lethargie und “Keinen-Bock”-Mentalität gehören dazu:
- mentale und körperliche Müdigkeit
- keine Lust aufzustehen
- Schlappheit und körperliche Schwäche
- das Gefühl schnell überfordert zu sein
- Stimmungsschwankungen
- latenter Energie- und Motivationsmangel in jeglichen Belangen
- unstrukturiertes Handeln, keine Priorisierung von Aufgaben
- keine Zielorientierung
- Prokrastination wichtiger und grundlegender Aufgaben
- Entwicklung von Vermeidungsstrategien
- Hinauszögern wichtiger Tätigkeiten bis zur letzten Sekunde
Erkennst du diese Symptome bei dir? Dann suche dir professionelle Hilfe oder – falls du kannst – versuche, leichte Antriebslosigkeit selbst zu überwinden. Der erste Schritt, warum du antriebslos bist.
3. Woher kommt Antriebslosigkeit? Ursachen für Antriebslosigkeit verstehen
Antriebslosigkeit ist immer ein Symptom, dass an anderer Stelle etwas nicht richtig läuft.
Anstatt Medikamente gegen Antriebslosigkeit zu versuchen, ist es bei (leichter) Antriebslosigkeit daher immer wert, die Ursache für die Antriebslosigkeit zu suchen und zu verändern.
Antriebslosigkeit kann mentale oder körperliche Ursachen haben. Letzte musst du, zumindest teilweise, mithilfe deines Arztes analysieren. Eine gute Gelegenheit, um auch die mentalen Themen einmal anzusprechen.
Körperliche Ursachen für Antriebslosigkeit
#1 Antriebslosigkeit & Nährstoffmangel
Manchmal gehören versteckte Nährstoffmangel zu den Ursachen für Antriebslosigkeit. Auch, wenn du dich grundsätzlich gesund ernährst, lohnt es sich deswegen, gelegentlich einen Check-up beim Arzt zu machen.
Erste Auskunft gibt ein großes Blutbild, der Check mancher Nährstoffe wie Ferritin, Vitamin B12 und Vitamin D wird oft von Krankenkassen übernommen, wenn dein Arzt dessen Notwendigkeit medizinisch verordnet. Antriebslosigkeit ist ein möglicher Grund. Manche Laborprüfungen musst du aber selbst zahlen.
Natürlich musst du immer deinen individuellen Fall mit deinem Arzt besprechen. Bei Vitaminmangel bei Antriebslosigkeit sind oft die folgenden Vitamine und andere Nährstoffe betroffen:
- Folsäure (Vitamin B9)
- Vitamin B12
- Vitamin D
- Eisen
#2 Bewegungsmangel führt zu Antriebslosigkeit
Körperliche Betätigung schüttet Glückshormone aus, aktiviert den Stoffwechsel und das sympathische Nervensystem, das für Aktivität und Erregung zuständig ist. Spaziergänge und sanfte Bewegung sind gut, noch besser funktioniert das, wenn du dich auch ab und an etwas herausforderst, wie beispielsweise mit HIIT, Crosstraining, Calisthenics, Zirkeltraining oder Tabata. Fehlt dieser körperliche Input, steigt das Risiko für Antriebslosigkeit.
Unser Tipp: Um mehr Bewegung und Motivation in dein Leben zu bringen, haben wir das 12 Wochen GET IN SHAPE Trainingsprogramm entwickelt. Mit Workouts, die Woche für Woche aufeinander aufbauen. Und verschiedenen Coaching-Werkzeugen, die dir dabei helfen langfristig und dauerhaft motiviert zu bleiben.
#3 Antriebslosigkeit – auch eine Frage des Lebensstils
“Gesundheit” bedeutet für jeden etwas anderes. Dennoch gibt es ein paar Lebensstil-Faktoren, die du verändern kannst, um Antriebslosigkeit einfacher zu überwinden und das Risiko für Rückschläge zu verringern. Mögliche Ursachen für Antriebslosigkeit in Sachen Lebensstil sind unregelmäßige Schlafenszeiten, Schlafmangel, Alkohol, Flüssigkeitsmangel und schwer verdauliche Mahlzeiten mit wenig Nährstoffen.
# 4 Stoffwechselkrankheiten und andere ernste Ursachen
Schilddrüsenunterfunktion kann Auslöser von Antriebslosigkeit sein. Aber auch andere ernst zu nehmende Krankheiten können dahinterstecken. Alle diese gehen normalerweise mit anderen Symptomen einher. Solltest du das Gefühl haben, dass etwas grundsätzlich nicht stimmt, suche also unbedingt deinen Arzt auf.
Mentale und psychische Ursachen für Antriebslosigkeit
# 1 Fehlende Sinnhaftigkeit und Wertdifferenzen als Motivationskiller
Die Sinnhaftigkeit unseres Tuns führt zu intrinsischer Motivation, erfüllt uns mit Sinn und Selbstwirksamkeit. Stehen unsere Aufgaben dann noch im Einklang mit unseren Werten, ist alles perfekt. Das gilt auch umgekehrt: fehlende Sinnhaftigkeit und Tätigkeiten, deren Werte nicht mit dir resonieren, können zu Antriebslosigkeit führen.
#2 Über- oder Unterforderung als Gründe für Antriebslosigkeit
Ist alles, was du zu erledigen hast, weit unter deinem Niveau, langweilst du dich. Ist alles weit mehr, als du bewältigen kannst, kommen Stress, Druck, (Versagens-) Ängste und Co. ins Spiel. Beides kann zu Antriebslosigkeit führen. Wenngleich zuerst in Bezug auf diese spezielle Tätigkeit kann diese auf andere Lebensbereiche übergreifen
#3 Zu viel Stress macht antriebslos
Stress ist der kleine Verwandte von Überforderung und kann im beruflichen wie im privaten Umfeld gleichermaßen auftauchen. Hetzt du von einem Termin zum nächsten, ist das Leben fremdbestimmt und deine Bedürfnisse kommen dauerhaft zu kurz. Das ist erschöpfend, belastend und kann mittel- oder langfristig Antriebslosigkeit verursachen.
# 4 Antriebslos aus Angst
Die Phrase “vor Angst gelähmt” zu sein, kommt ursprünglich daher, dass unser Nervensystem uns in extremen Schocksituationen in eine Art Starre versetzen kann. Im alltäglichen Leben ist diese nicht lebensbedrohlich und äußert sich nicht körperlich, sondern mental.
Ängste machen antriebslos und rauben Energie. Welche das sind, ist individuell: Sorge um geliebte Personen, Existenzängste, die Angst zu versagen, Angst vor sozialen Situationen … diese Liste ließe sich beliebig fortführen. Oft werden Ängste von körperlichen Symptomen wie Atemnot, Schwindel und Verdauungsproblemen begleitet.
#5 Psychische Erkrankungen
Antriebslosigkeit kann gleichermaßen Symptom und Ursache verschiedenster psychischer Erkrankungen sein. Dazu zählen unter anderem Burn-out, Depression sowie Persönlichkeits- oder Essstörungen.
Auch hier gilt: Geh so schnell wie möglich zum Arzt. Fühlst du dich zu antriebslos, um einen Termin zu vereinbaren, frage Freunde oder deine Krankenkasse um Hilfe.
4. Was tun gegen Antriebslosigkeit? 7 Tipps gegen Antriebslosigkeit
Hast du die Symptome, Ursachen und Theorie verstanden, kannst du oft selbst leichte Antriebslosigkeit überwinden. Diese Tipps gegen Antriebslosigkeit können dir dabei helfen.
#1 Schließe körperliche Ursachen von Antriebslosigkeit aus
Gehe dafür zum Arzt, lass deine Nährstoffe und deinen Hormonhaushalt prüfen und Krankheiten ausschließen. Wird etwas gefunden, arbeite in Absprache mit deinem Arzt daran, diese körperliche Ursache für Antriebslosigkeit zu überwinden. Wird nichts gefunden? Super – weiter zum nächsten Punkt.
#2 Identifiziere psychische Ursachen für Antriebslosigkeit
Vergleiche dazu unsere Liste weiter oben im Artikel: Welche Aspekte treffen auf dich zu? Wie kannst du sie eliminieren? Was kannst du im Beruflichen oder Privaten verändern? Notiere dir schriftlich, welche Themen du wie und wann angehen möchtest und wessen Unterstützung du benötigst. Frag Freunde und Familie um Rat, falls du dabei Hilfe benötigst.
# 3 Gib Ablenkung keine Chance
Um Antriebslosigkeit zu überwinden, eliminiere erst einmal alles, das deine Lethargie bestätigt. Smartphone, Streaming, Putzen … was sind deine Gründe für Prokrastination? Eliminiere diese für einen Moment, hol dir Stift und Zettel und notiere für jeden der nächsten Tipps gegen Antriebslosigkeit deine persönlichen Ideen und Strategien.
#4 Arbeite an deiner Schlafroutine
Regelmäßiger Schlaf, zu den gleichen Zeiten und gleich lange, unterstützt deinen Hormonhaushalt, aktiviert dein Nervensystem und verringert Müdigkeit. Bis du die ersten Effekte merkst, dauert es ca. 4–6 Wochen. Entscheide dich, wann du aufstehen willst, wie viele Stunden du schlafen möchtest und musst und wann du demnach ins Bett gehen musst.
Zwinge dich morgens zum Aufstehen und gehe abends ins Bett, auch wenn du nicht müde bist. Eines Tages passt sich dein Körper an. Aber Achtung: berücksichtige bei der Planung deinen natürlichen Chronotypen.
#5 Garantiere deinen Erfolg
Das Gefühl von Erfolg stellt sich meist ein, wenn du etwas erreichst, was dir wichtig ist. Finde ein Ziel, schreibe den Weg dahin auf und stell sicher, dass du es erreichst. Das kann etwas Kleines sein, wie “zweimal die Woche für 45 Minuten zum Training”. Erreichst du diesen Erfolg, wirst du mit der Ausschüttung von Glückshormonen belohnt, die Antriebslosigkeit durch Euphorie ersetzen.
#6 Verändere dein Mindset
Welcher innere Schweinehund in deinem Kopf redet dir alles schlecht? Pflanzt Gedanken, die dich auf die Couch fesseln und alles andere unattraktiv erscheinen lassen. Gehe in den inneren Dialog mit dir und prüfe, was davon gerade wirklich wahr ist und wie du die Perspektive darauf verändern kannst. Falls es dir schwerfällt, schreibe deine inneren negativen Gedanken und als Gegensatz immer einen positiven Grund auf.
Konzentriere dich darauf, das Positive im Alltag zu sehen. Nicht umsonst haben Dankbarkeitstagebücher in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen. In der Forschung weiß man, dass Wahrnehmung und Positivität ebenso trainiert werden können wie die Muskulatur. Schreibe dafür jeden Morgen und jeden Abend drei positive Dinge auf.
#7 Gestalte dein Leben selbst
Schreibe dir für jeden Tag eine To-do-Liste, was du machen möchtest und solltest. Entscheide dich für mindestens 2 Dinge, die du auf jeden Fall machst. Eins davon sollte dir am Herzen liegen, eines ein To-do sein, das du erledigen “musst”. Fang mit kleinen Dingen an, bis die Aufgaben größer oder mehr werden.
Wichtig dabei: Finde den Sinn in deiner Tätigkeit. Im Beruflichen kann es für einen Moment auch ganz einfach sein, dass du Geld verdienst. Solltest du keinen Sinn finden, gehe auf Sinnsuche und verändere dein Leben. Das ist einfach gesagt und schwer getan. Aber willst du ein Leben leben, dass dir sinnlos erscheint? Einen Ausweg gibt es immer. Auch, falls es schwierig ist und Kompromissen oder Opfern bedarf.
Dazu gehört auch, ehrlich zu dir und deinem Umfeld zu sein. Kommuniziere deine Bedürfnisse, ändere Situationen im Privaten und Beruflichen so, dass du dich wohler fühlst. Ja, Kompromisse gehören zum Leben. Aber nicht, wenn sie dich dauerhaft unglücklich machen.
5. Fazit
- Antriebslosigkeit ist ein ernst zu nehmendes Phänomen und ein Symptom dafür, dass körperlich oder mental etwas nicht ganz rund läuft.
- Leichte Antriebslosigkeit kannst du selbst überwinden. In manchen leichten und allen schwereren Fällen ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen.
- Um Antriebslosigkeit langfristig überwinden zu können, musst du ihre Ursache verstehen.
Über die Autorin
Diesen Beitrag hat unsere Fitnessexpertin Julia für dich verfasst. Erfahre jetzt mehr über Julia, oder stöbere durch ihre persönliche Webseite.
Julia Sarah Austin
Ernährungscoach, Fitnesstrainerin und Yoga-Lehrerin, Copy-Writerin
Julia ist zertifizierter Ernährung-Coach und ausgebildete Fitnesstrainierin mit über 15 Jahren Erfahrung. Ihre Schwerpunkte sind Functional und Mobility Training, Rückengesundheit und Laufen. Nach vielen Jahren als Group Fitness Instructor und der Leitung verschiedener Gesundheitssport-Angebote, begleitet Julia heute als Personal Trainerin Kunden bei der Vorbereitung sportlicher Ziele, der Prävention und Rehabilitation von Verletzungen, sowie dabei einen aktiven Lebensstil zu finden, der sich leicht und natürlich anfühlt, statt nach Dogmen und Regeln zu funktionieren. Darüber hinaus unterrichtet sie international Ashtanga Yoga Workshops und Retreats.
In der verbleibenden Zeit schreibt die studierte Germanistin und Èxpertin für redaktionelles SEO als freie Autorin Texte für Health Brands aus den Bereich Sport, Food und Spiritualität.