Innerer Schweinehund überwinden – So klappt’s!

Der innere Schweinehund ist stark. Um ihn zu überwinden, musst du stärker werden. Was nach Kraftakt klingt, ist in der Realität in kleinen Schritten leicht umzusetzen. Mit unseren Tipps zieht dein innerer Schweinehund sich endlich ins Körbchen zurück.

1. Was ist innere Schweinehund?

Der innere Schweinehund ist eine Metapher für schwache Willenskraft, oder die Eigenschaft der Tätigkeiten aus dem Weg zu gehen, die eigentlich, unbedingt erledigt werden sollten. Der Begriff des Schweinehundes lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die zur Wildschweinjagd eingesetzten “Sauhunde” waren besonders stark, hartnäckig und dafür bekannt, ihren Willen durchzusetzen. Genauso wie der innere Schweinehund heute.

2. Woher kommt der innere Schweinehund?

Der innere Schweinehund benötigt, wie jeder Hund, aber auch wie deine Willenskraft, Training. Das beste Training und die Ursachen für den inneren Schweinehund sind Routinen.

Hast du die Routine, nach Feierabend zu kochen und erst mal eine Runde mit vollem Magen auf der Couch zu entspannen, wird dein innerer Schweinehund alles dafür tun, dass es so bleibt. Je länger du das schon machst, desto stärker ist er.

Auch das zentrale Nervensystem mag Routinen. Isst und entspannst du jeden Tag nach der Arbeit zu einem ähnlichen Zeitpunkt, bereitet dein Körper genau das vor: Hunger- und Verdauungshormone werden ausgeschüttet, der Teil des Nervensystems aktiviert, der für Entspannung zuständig ist.

Workout statt Couch, Gemüse-Bowl statt Burger und Meditation statt Streaming stehen also auch aus biochemischer Sicht zunächst nicht auf dem Plan.

Auch diverse Ängste, moralische Widersprüche oder Ähnliches, in Bezug auf die Aufgabe, von deren Erledigung dich der innere Schweinehund knurrend zurückhält, können den inneren Schweinehund sowohl verursachen als auch verstärken.

Kommen dann Faktoren wie Zeitmangel, fehlender Fokus und schlechte Rahmenbedingungen für das Ändern von Routinen hinzu, hat der Schweinehund leichtes Spiel.

Unser Tipp: Überwinde deinen inneren Schweinehund mit unserem 12 Wochen GET IN SHAPE Programm. Ein Trainingsplan, der für perfekt für absolute Anfänger geeignet ist und dich Woche für Woche in kleinen Schritten an dein Ziel bringt (Fett verbrennen und schlanke definierte Muskeln aufbauen). Dazu ein Ernährungsplan ganz ohne strenge Diät und Coaching-Werkezeuge damit du dauerhaft motiviert bleibst.

 

02 Inneren Schweinehund überwinden - ©Stephan Tischmann

3. Innerer Schweinehund überwinden – 10 Tipps, gegen den inneren Schweinehund

Soviel zur Theorie. Tatsächlich lässt sich Willenskraft, wie Muskelkraft trainieren.  Hier sind unsere besten Tipps, wie das funktioniert. Das vorweg: Je stärker deine Willenskraft und je mehr deine Routinen im Einklang mit deinen authentischen Bedürfnissen sind, desto einfacher wird es.

#1 Verändere deine Routinen

Und zwar eine nach der anderen. Statt ab morgen alles anders zu machen, ändere eine Sache und sei für mindestens 3 Monate konsequent mit genau dieser Änderung. Der Schweinehund wird immer versuchen, dich zurück in die alte Routine zu bellen. Schließlich ist es das, was er kennt.

Dich auf eine Änderung gezielt zu konzentrieren, trainiert deine Willenskraft, deinen Fokus und stößt auch auf biochemischer Ebene Veränderungen an. Hast du dein Nervensystem einmal daran gewöhnt, dass nach Feierabend trainiert statt gecoucht wird, werden dir kurz bevor es so weit ist schon die Füße kribbeln.

Wenngleich der innere Schweinehund zum Großteil ein psychologisches Phänomen ist, benötigst du auch auf biochemischer Ebene etwas Zeit, ihn zu überwinden. Hast du für einen langen Zeitraum eine andere Routine durchgehalten, wird dein Körper genau danach verlangen. Gib dir also Zeit und sei konsequent.

Und genau hier kommt die Willenskraft ins Spiel. Zu Beginn wirst du keine Lust auf Training haben und die Chancen, dass es sich nicht gut anfühlt, sind auch gegeben. Mit jedem einzelnen Sieg über deinen inneren Schweinehund wird deine Willenskraft stärker und dein Schweinehund schwächer.

#2 Setze klare Ziele.

Klare Ziele sind SMART.
Schreibe deine erste Routine, die du ändern möchtest, in der Form dieser Zielsetzung auf:

  • Spezifisch: Ich möchte nach Feierabend trainieren.
  • Messbar: Ich möchte nach Feierabend 45 Minuten trainieren.
  • Angemessen: Ich möchte jeden zweiten Tag nach Feierabend 45 Minuten trainieren.
  • Realistisch: Realitätscheck. Kannst du das leisten, oder ist ein Tag besser am Wochenende? Sei ehrlich zu dir.
  • Terminiert: Ich beginne Mo., Mi. und Fr. um 17:30 für 45 Minuten mit dem Training.

#3 Begründe deine Zielsetzung.

Warum möchtest du dein Ziel erreichen oder deine Routine ändern? Finde deine intrinsischen Gründe dafür. Du wirst langfristig nur etwas durchhalten, das du aus dir selbst heraus erreichen möchtest.

Selbst wenn der Denkanstoß vielleicht von außen kommt, nimm dir Zeit in dich zu gehen und zu prüfen, ob du das ehrlich auch möchtest.

Schreibe deine inneren Gründe auf und stelle dir, kurz bevor du mit dem Training anfangen möchtest, einen Reminder auf dem Smartphone, das dich an das Training erinnert und deine Gründe anzeigt.

03 Schweinehund überwinden - ©www.canva.com

#4 Fühle das Gefühl, das du dir wünschst.

Du erinnerst dich? Nur die intrinsische Motivation wird langfristig den Schweinehund besiegen. Wenn es so weit ist, ist deine neue Routine oder dein neues Verhalten Normalität und du benötigst (fast) keine Willenskraft mehr.

Bis dahin ist der Weg einfach, wenn du deine Begründung nicht nur rational formulierst, sondern sie gleichzeitig auch mit einer Emotion besetzt. Wie möchtest du dich fühlen?
Wenn dich die Motivation verlässt, versetze dich genau in dieses Gefühl hinein. 

#5 Dokumentiere deinen Fortschritt.

Sei es mit einer App oder einem analogen Kalender, der an einer sichtbaren Stelle hängt. Je öfter du es ohne Unterbrechung schaffst, der gewünschten Routine nachzugehen, desto schlechter fühlt es sich an, dem inneren Schweinehund zuzugestehen, dass du ein Kreuzchen auslässt.

#6 Kommuniziere dein Vorhaben.

Erzähle Familie, Freunden, KollegInnen oder einer virtuellen Community Verbündeter von deinem Vorhaben. Das erzeugt einerseits ein bisschen Druck von außen, aber ist gleichzeitig auch Unterstützung. Wissen deine KollegInnen, dass du erst trainieren möchtest, werden sie dich nicht versuchen, zu Drinks nach dem Feierabend zu überreden, sondern akzeptieren, dass du später dazu kommst. Oder auch gar nicht.

#7 Antizipiere Hindernisse.

Und Möglichkeiten, sie zu überwinden. Sei es, immer gesundes Essen für den Notfall in der Tiefkühltruhe zu haben, regen-taugliche Outdoor-Kleidung, ein Alternativprogramm, falls du dein normales Training nicht durchführen kannst, eine Antwort auf den Chef, der möchte, dass du länger bleibst und so weiter.

Überlege, bevor dir diese Themen begegnen, welche realistischen Lösungen es gibt und wie du damit umgehen kannst. Erlaube dir nicht, dabei zu resignieren und in die Opferrolle zu fallen, sondern übernimm Verantwortung für dein Wohlbefinden und überlege dir Lösungsansätze

#8 Priorisiere dich.

Priorisiere deine eigene Gesundheit. Manchmal ist es schwierig, Grenzen zu setzen oder wird von unserem Umfeld als Egoismus bewertet. Aber schlussendlich kannst du nur für andere da sein, wenn du dich grundsätzlich um dich selbst kümmerst.

Das macht gesünder, zufriedener und dich zu einem angenehmeren Menschen für dich selbst und andere. Respektiere und priorisiere deine Bedürfnisse. Nur dann werden deine Mitmenschen das Gleiche tun. 

04 Innerer Schweinehund überwinden - ©www.canva.com

# 9 Vergiss Perfektionismus.

Manchmal wird dein Schweinehund gewinnen. Lass dich davon nicht aus der Bahn werfen und mache einfach mit deiner neuen Routine weiter. Selbstvorwürfe helfen niemandem. Frag dich, warum der Schweinehund gewonnen hat und lerne daraus.

# 10 Lerne, dich mit deinen Bedürfnissen zu verbinden.

Manchmal ist es herausfordernd, zu hören, was du wirklich benötigst. Routinen, Gewohnheiten und Selbstentfremdung und Fremdbestimmung verschleiern den Zugang zu den Bedürfnissen. Versuche dich mit deinen mentalen, emotionalen und körperlichen Bedürfnissen zu verbinden und zu verstehen, was du wirklich brauchst.

Meditation und ruhige Atemübungen können dir dabei helfen, die notwendige Klarheit zu schaffen.

Fühlt sich nicht gut an, was du machst/isst/trainierst/etc. habe den Mut, den Plan anzupassen. Nicht immer ist die innere Stimme ein Schweinehund oder Faulheit. Nicht alles, was allgemein als “gut” oder “gesund” gilt, muss richtig für dich sein. Finde heraus, was du benötigst und habe den Mut und die Disziplin, deinen eigenen Weg zu gehen und ein authentisches Leben zu führen.

Genug der guten Tipps. Es ist Zeit, dein Leben selbstbestimmt zu leben, statt fremdbestimmt deinem inneren Schweinehund hinterherhetzen. Der Weg aus der Komfortzone ist mühsam und vielleicht bedrohlich. Aber es lohnt sich!

 

4. Fazit

  • Den inneren Schweinehund zu überwinden, bedarf einer Strategie, Disziplin, Geduld und Selbstachtung.
  • Willenskraft kann ebenso wie ein Muskel trainiert werden. Je häufiger der innere Schweinehund überwunden wird, desto schwächer wird er.
  • Verbinde dich mit deinen inneren Bedürfnissen und versuche den Schweinehund zu überwinden, um im Einklang mit diesen zu leben. Für dich und nach deinen Maßstäben, nicht für andere und nach dem, was gemeinhin “gut” ist.

Über die Autorin

Diesen Beitrag hat unsere Fitnessexpertin Julia für dich verfasst. Erfahre jetzt mehr über Julia, oder stöbere durch ihre persönliche Webseite.

Julia Sarah Austin

Julia Sarah Austin

Ernährungscoach, Fitnesstrainerin und Yoga-Lehrerin, Copy-Writerin

Julia ist zertifizierter Ernährung-Coach und ausgebildete Fitnesstrainierin mit über 15 Jahren Erfahrung. Ihre Schwerpunkte sind Functional und Mobility Training, Rückengesundheit und Laufen. Nach vielen Jahren als Group Fitness Instructor und der Leitung verschiedener Gesundheitssport-Angebote, begleitet Julia heute als Personal Trainerin Kunden bei der Vorbereitung sportlicher Ziele, der Prävention und Rehabilitation von Verletzungen, sowie dabei einen aktiven Lebensstil zu finden, der sich leicht und natürlich anfühlt, statt nach Dogmen und Regeln zu funktionieren. Darüber hinaus unterrichtet sie international Ashtanga Yoga Workshops und Retreats.

In der verbleibenden Zeit schreibt die studierte Germanistin und Èxpertin für redaktionelles SEO als freie Autorin Texte für Health Brands aus den Bereich Sport, Food und Spiritualität.

www.copyandcoaching.com

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