Drei mentale Filter, die dir das Leben unnötig schwer machen

In diesem Beitrag erfährst du von Mentaltrainer Patrick Thiele 3 mentale Filter, durch die du dir dein Training und sogar das gesamte Leben unnötig schwer machst.

1. Was sind mentale Filter?

Du wachst auf, machst die ersten Schritte des Tages und noch im Halbschlaf bleibst du mit deiner großen Zehe an der Türschwelle hängen. Noch während der kurze Schmerz verfliegt, denkst du dir schon: “Das ist heute nicht mein Tag!”

Kommt dir das bekannt vor?

Dann lass uns mal zurückspulen, um zu schauen, was hier wirklich passiert ist. Du warst für einen Moment unachtsam, hattest ein kurzes Schmerzgefühl und das war’s auch schon. Ist schon das allein ein Zeichen dafür, dass der ganze Tag schlecht wird? Eher nicht. Reicht dieser kurze Moment, um dir einen Ausblick auf die nächsten Stunden zu geben? Auch nicht wirklich.

Warum also diese Schlussfolgerung, dass es heute nicht dein Tag ist?

Weil du in genau diesem Moment, deine Welt nicht so siehst, wie sie wirklich ist, sondern sie durch einen Filter betrachtest. In dem Fall erschafft der Filter gerne Katastrophenszenarien und der ist ziemlich gut darin, vieles übertrieben zu verallgemeinern.

Deine Wahrnehmung wird immer wieder von unterschiedlichsten Filtern verfälscht, die dir nicht nur ein falsches Bild der Geschehnisse geben, sondern auch immer wieder deine (sportliche) Entwicklung sabotieren.

Du kannst dir diese Filter wie eine Brille vorstellen, die dir bestimmte Dinge zeigt und einige Dinge verbirgt. Je nach mentalem Filter kann das unterschiedlich sein, doch das Prinzip dahinter ist immer gleich: Du siehst nicht die Realität.

Die häufigsten, drei Filter sind für gewöhnlich:  

  • Katastrophenszenarien erschaffen
  • Übertrieben verallgemeinern
  • Negativität fokussieren
02 Mentale Filter - ©Patrick_Thiele

2. Die drei, häufigsten Filter im Überblick

Katastrophenszenarien erschaffen

Abseits des oben angesprochenen Beispiels mit der Türschwelle gibt es natürlich noch viele, andere Ereignisse, die immer dazu führen können, dass du den Eindruck hast, deine Welt geht unter. Beispielsweise könntest du gerade mitten in der Vorbereitung auf einen Wettkampf stecken und dir bleiben noch mehrere Wochen bis zum Start.

Alles lief bisher gut, doch dann hast du plötzlich eine schlechte Trainingseinheit oder du musst dein Training für ein paar Tage pausieren und schon denkt sich dein Kopf: “Der Wettkampf ist gelaufen. Ich hab keine Chance mehr, mein Ziel zu erreichen.”

Auch hier darfst du dich wieder fragen: “Was ist denn gerade wirklich passiert?”. Die Antwort ist ganz einfach. Du hattest eine schlechte Trainingseinheit oder hast zwei bis drei Trainingstage verpasst.

Im Vergleich dazu hattest du allerdings sicher auch schon deutlich mehr erfolgreiche Trainingstage und dir bleibt noch genügend Zeit, um dich optimal auf den Wettkampf vorzubereiten.

Selbst wenn du direkt morgen an den Start gehen müsstest, hat eine schlechte Trainingseinheit keine Aussagekraft gegenüber 10, 20 oder 50 guten Einheiten. Solange du den “Katastrophenfilter” benutzt, siehst du diesen Unterschied nicht. Wenn du allerdings diese Brille mal ablegst, dann gibt dir die Realität sehr schnell ein deutlich besseres Gefühl.  

Übertrieben verallgemeinern

“Ich kann mich NIE konzentrieren. IMMER passiert mir so etwas. Bei JEDEM Wettkampf läuft es schlecht für mich.” Wirklich? Dir fällt kein Moment ein, in dem du dich konzentrieren konntest und vielleicht sogar im Flow warst? Es gab in deinem ganzen Leben keinen einzigen Wettkampf, in dem du eine gute Leistung zeigen konntest?

Du merkst schon, mit dem Filter der übertriebenen Verallgemeinerung manifestieren wir unsere eigenen, negativen Glaubenssätze. Besonders Worte wie “nie” und “immer” sind oft stellvertretend für diesen mentalen Filter und können recht schnell aufgelöst werden, wenn du in deiner Vergangenheit nach dem Gegenbeweis suchst.

In welchen Momenten warst du konzentriert und im Flow? In welchen Wettkämpfen lief es für dich richtig gut? Schon eine Erfahrung reicht, um deine Wahrnehmung zu verändern und zu erkennen, dass du nicht über ein festgeschriebenes Gesetz sprichst, sondern nur (wieder) die falsche Brille getragen hast.

03 Mentale Filter - ©Patrick_Thiele

Negativität fokussieren

Hast du manchmal das Gefühl, dass bei dir gerade einfach nichts funktioniert? Alles läuft schlecht und scheinbar ist die ganze Welt gegen dich? Viel wahrscheinlicher ist es, dass du in diesem Moment deine Welt nur durch einen Negativfilter betrachtest.

Du siehst nur das Schlechte und blendest alles Positive komplett aus. Allein wenn du diesen Text gerade liest, verfügst du mindestens über einen Laptop oder ein Smartphone. Ziemlich sicher hast du ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett, genug zu essen und noch einiges mehr.

Es ist also definitiv nicht alles schlecht und selbst abseits dieser selbstverständlichen Dinge, für die wir oft vergessen, dankbar zu sein, gibt es oft noch mehr positive Entwicklungen in deinem Leben.

Du kannst sie nur durch die Brille der Negativität nicht sehen. Stellst du dir allerdings mal die Fragen: “Wofür kann ich gerade dankbar sein?” oder “Was läuft in meinem Leben gerade richtig gut?”, sieht deine Welt relativ schnell besser aus.

3. Fazit

Wann immer du also das Gefühl hast, dass dir gerade die Leichtigkeit fehlt und vieles in deiner Entwicklung schwer erscheint, darfst du mal kurz Pause machen und reflektieren:

Siehst du die Welt gerade so wie sie wirklich ist oder siehst du sie durch einen Filter, der dir das Leben unnötig schwer macht?

Über den Autor

Diesen Beitrag hat Mentaltrainer und Stressmentor Patrick Thiele für dich verfasst. Hier erfährst du mehr über Patrick.

Patrick Thiele

Patrick Thiele

Mantaltrainer und Stressmentor

Patrick arbeitet u.a. mit Olympia-Siegern und Weltmeistern aus den unterschiedlichsten Sportarten zusammen, doch auch eSports-Profis und Top-Unternehmer nutzen seine Hilfe, um wieder die Kontrolle über ihren Verstand zu übernehmen, ihre mentale Leistungsfähigkeit konstant zu steigern.

Viele seiner Erfahrungen teilt Patrick wöchentlich in seinem „Mental Performance Podcast“. Wenn dir das noch nicht reicht, hast du auch die Möglichkeit, Patrick als deinen privaten Mentaltrainer zu buchen.

Die Zusammenarbeit mit Patrick ist genau das Richtige für dich, wenn du das Potential für sportliche Höchstleistungen in dir spürst. Wenn du das Gefühl hast, dass du eigentlich noch viel mehr könntest – nur noch nicht weißt, wie du all deine inneren Ressourcen aktivieren und nutzen kannst.

Du erreichst ihn auf Instagram oder seiner Website www.promind.academy

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