Experteninterview mit Mentaltrainer Patrick Thiele

In diesem Beitrag verrät dir Mentaltrainer Patrick Thiele alles über seine Sicht zu den Themen Training, Ernährung und Motivation und gibt dir zum Schluss noch seine 4 wichtigsten Hacks mit auf den Weg.

1. Was war die erste Sportart, die du ausgeübt hast und wie hat dich diese geprägt?

Ich habe mit 5 Jahren angefangen Fußball zu spielen und von da an auch direkt den Traum gehabt, Profi zu werden. Auch wenn ich später knapp an meinem Ziel gescheitert bin, habe ich durch den Fußball viel über Disziplin, Motivation und Teamwork gelernt.

Als eher introvertierter Junge hat mit der Fußball damals auf jeden Fall auch viel Selbstvertrauen geschenkt und ich durfte auch schon relativ früh lernen, wie ich gut mit Niederlagen umgehen kann.

Ich erinnere mich da noch sehr gut an meine erste Saison in der D-Jugend, als wir in einer Saison kein einziges Spiel gewonnen haben, nur einen Punkt geholt haben und eigentlich die Schießbude der Liga waren. Trotzdem haben wir als Team damals den Kopf nicht in den Sand gesteckt, weil für uns der Spaß am Spiel im Vordergrund stand.

2. Es gibt viele Möglichkeiten zu trainieren. Wie trainierst du am liebsten?

Ich liebe Abwechslung. Auch in meiner Kindheit war ich nie mit einer Sportart zufrieden und habe mir immer wieder neue Herausforderungen gesucht. Das spiegelt sich auch heute noch in meiner Trainingsroutine wider. Was ich generell immer mache, sind Bodyweight-Einheiten und Lauf-/Sprinttraining, ergänzt mit Kettlebell-Training, um möglichst viel Variationen trainieren zu können.

Dazu kommen dann je nach Jahreszeit und persönlichen Vorlieben viele Einheiten wie Beachvolleyball, Fußball, Tennis, Schwimmen oder Snowboarden. Wenn ich auf Reisen bin, findet man mich meistens in der lokalen Crossfit-Box. Da weiß ich einfach immer, was ich bekomme und dass es ein geiles Workout wird.

3. Kommt es auch mal vor, dass du nicht motiviert bist zum Training zu gehen?

Ich denke, es gibt keinen Sportler, dem es im Laufe der Zeit nicht mal an Motivation fürs Training mangelt. Dementsprechend passiert das mir natürlich auch immer mal wieder. Grundsätzlich versuche ich mich dann erstmal kurzfristig mit Musik zu pushen und mich daran zu erinnern, wofür ich eigentlich trainiere.

An wirklichen schwierigen Tagen schraube ich dann auch mal (anfangs) die Anforderungen etwas runter und sage mir: “Ok, du trainierst jetzt erstmal nur für 10-15 Minuten und wenn du dann immer noch keine Motivation hast, dann hörst du auf!”. Bisher ist es mir mit der Strategie noch nie passiert, dass ich dann nach den ersten Minuten wirklich aufgehört habe.

Ein zusätzlicher Motivationsfaktor ist für mich auch die Abwechslung. Wenn ich merke, dass mir heute die Motivation für einen 10km-Lauf fehlt, dann bin ich meist auch recht flexibel und schaue, für welches Training ich jetzt Motivation habe und welche Alternativen es gibt.

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4. Welche Rolle spielt die Ernährung für dich und dein Training?

Mittlerweile eine extrem große Rolle. Ich hatte zwar nie Phasen, in denen ich mich wirklich schlecht ernährt habe, da auch meine Eltern sehr sportlich sind und viel Wert auf gutes Essen legen, aber es gab definitiv Zeiten in meiner Jugend, da hatte ich keine Ahnung, welchen Einfluss meine Ernährung auf meine Leistungsfähigkeit hat.

Heute achte ich schon sehr auf meine Ernährung, erlaube mir aber auch hier eine gewisse Flexibilität, um nicht immer wieder das Gefühl zu haben, dass ich mich einschränke.

Ich hatte nie einen strikten Ernährungsplan und habe auch nie meine Makros getrackt, weil mir das immer zu extrem war, allerdings sind meine Mahlzeiten natürlich schon darauf abgestimmt, dass ich für mein Training und meine angestrebten Ziele optimal versorgt bin. Ich experimentiere hier auch gerne immer mal wieder mit neuen Ansätzen aus den verschiedensten Bereichen.

5. Und wie sieht für dich die optimale Ernährung aus?

Für mich persönlich ist die optimale Ernährung ausgewogen, abwechslungsreich und pflanzenbasiert. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass es definitiv nicht die EINE Ernährung für alle gibt, sondern, dass es eine optimale Ernährung für mich als Person gibt.

Für den einen bedeutet das vegan, für den anderen vegetarisch, für den nächsten ist es Paleo. Wie auch immer. Ich bin kein Freund dieser Stigmatisierung in der Ernährungsbranche, auch wenn es natürlich einige unbestreitbare, ethische Faktoren gibt, die gegen den aktuellen Fleischkonsum sprechen.

Ich will da allerdings niemanden überzeugen, sondern einfach jedem empfehlen, die beste Ernährung für sich selbst zu finden. Ich ernähre mich jetzt seit über 3 Jahren vegan und davor auch schon 5 Jahre vegetarisch. Für mich funktioniert das perfekt.

Ich kombiniere meine vegane Ernährung seit über einem Jahr mit Intermittierendem Fasten und fühle mich durch die Kombination fitter und leistungsfähiger als je zuvor. Vegan heißt dabei für mich wirklich sehr stark pflanzenbasiert und nahezu ohne verarbeitete Lebensmittel.

6. Wie gehst du mit Rückschlägen um?

Inzwischen sehr entspannt, weil Rückschläge für mich immer den größten Lerneffekt beinhalten. Ich versuche das auch wirklich in meiner eigenen Kommunikation mit mir selbst so zu vermitteln, indem ich nicht von Fehlern und Rückschlägen spreche, sondern von Lernerfahrungen. So hat jeder Rückschlag das Potential, mich besser zu machen.

7. Welche Rolle spielt Abwechslung in deinem Training?

Eine sehr große. Bereits mit 6 Jahren war ich nicht nur wöchentlich beim Fußballtraining, sondern habe auch für diverse Laufwettkämpfe trainiert und im Winter Skilanglauf als Alternative für mich entdeckt.

Später kam dann Tennis und Snowboarden dazu, ich hatte meine klassische Fitnessstudio-Zeit, hab 2 Jahre sehr intensiv Crossfit gemacht und so gab es immer sehr viel Abwechslung in meinem Training.

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8. Hast du bestimmte Routinen, die dir helfen Training und Ernährung in deinen Tag zu integrieren oder einfach produktiv zu bleiben?

Ich plane mein Training und meine Ernährung meist eine Woche im Voraus. Das heißt, jeden Sonntag nehme ich mir 30 Minuten Zeit, um zu entscheiden, wann trainiere ich und was esse ich in den nächsten 7 Tagen. Montags gibt es dann einen Großeinkauf für die ganze Woche und somit muss ich nicht von Tag zu Tag neue Entscheidungen treffen. Das spart viel Zeit und Energie. Als Selbstständiger kann ich mir meine Zeit relativ frei einteilen, weshalb ich meist immer zwischen 16 und 18 Uhr trainiere und durch das intermittierende Fasten fällt für mich morgens die Notwendigkeit weg, mich erstmal um mein Frühstück kümmern zu müssen. Grundsätzlich achte ich beim Kochen auch darauf, nicht nur für einen Tag zu kochen, sondern wenigstens für 2 Tage, um nicht täglich am Herd stehen zu müssen.

9. Wie kam es dazu, dass du Coach geworden bist?

Seitdem ich mit 14 Jahren an meinem Traum als Profifußballer gescheitert bin, habe ich mich sehr viel mit den Gründen dafür beschäftigt, die fast ausschließlich im mentalen Bereich lagen. Über die Jahre hinweg habe ich dann immer mehr eigene Herausforderungen durch klare, mentale Strategien gelöst und diese Erfahrungen an Mitspieler und Freunde weitergegeben. Das auch offiziell als Coach oder Trainer zu machen, hatte ich jedoch damals gar nicht als Option auf dem Schirm. Persönlichkeitsentwicklung und Mentaltraining war da eher ein Tool für mich selbst, um einerseits besser zu werden und andererseits meinen Weg zu finden. Ab 2018 stand ich dann berufsbedingt im Austausch mit vielen Leistungssportlern, auch wenn es da anfangs nicht um Mentaltraining ging. Im Laufe der Zeit habe ich allerdings immer wieder ähnliche, mentale Herausforderungen bei vielen der Sportler erkannt und dann begonnen, testweise mit einigen Profis zusammenzuarbeiten. So hat sich Stück für Stück meine Selbstständigkeit entwickelt und durch mein Fernstudium als Mentaltrainer hatte ich dann auch relativ früh die Möglichkeit mit Olympiasiegern und Weltmeistern zusammenzuarbeiten.

10. Und wie läuft so ein Personal Coaching mit dir ab?

Es beginnt erstmal mit einem kostenfreien Strategiegespräch, in dem wir genau betrachten, wo du stehst und was deine Herausforderungen und Ziele sind. Anschließend passen wir das Coaching sehr flexibel auf deine Bedürfnisse an. Für die Erreichung deiner Ziele bekommst du Support durch Live-Sessions, unterstützende Online-Programme und einen Mentaltrainingsplan. Generell lege ich sehr viel Wert auf Einfachheit und Klarheit, um die Umsetzung so leicht wie möglich zu gestalten.

11. Was ist dein Nummer 1 Trainingshack für Anfänger?

Sich nicht bei Social Media mit anderen Sportlern vergleichen, die schon viel länger trainieren, sondern lieber die eigene Entwicklung betrachten und sich immer wieder fragen: “Welche Fortschritte habe ich heute gemacht? Warum bin ich heute besser als gestern?”

12. Was ist dein Nummer 1 Ernährungshack für Anfänger?

Intermittierendes Fasten – Es muss nicht gleich die 16/8-Variante sein, aber einfach mal für einen längeren Zeitraum nichts zu essen und den Körper nicht direkt morgens mit der Verdauung zu beschäftigen, kann dein Energielevel sehr positiv beeinflussen.

13. Was ist dein Nummer 1 Erholungshack?

Kalte Duschen bzw. im Winter auch gerne Eisbaden. Nicht umsonst sieht man Profisportler immer wieder in der “Eistonne” oder in Kältekammern.

14. Was ist dein Nummer 1 Motivationshack?

Kopfhörer aufsetzen, die Welt ausschalten, Lieblingsmusik einschalten und einfach mal 5 Minuten durch die Wohnung tanzen.

15. Gibt es etwas, was du unseren Lesern sonst noch mit auf den Weg geben möchtest?

Einfach nur die Empfehlung, sich mit den eigenen mentalen Herausforderungen auseinanderzusetzen und den Fokus nicht nur auf körperliches Training zu setzen. Das richtige Mindset ist nicht alles, aber ohne das richtige Mindset ist alles andere nichts.

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